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Sekt oder Selters 2019

Am Pfingstfreitag ging es für 4 Bad Essener Spieler zum Sekt oder Selters Turnier nach Bielefeld.

Dieses Turnier wird im Gegensatz zu den meisten anderen nicht im Schweizer System gespielt, sondern in Achter Gruppen nach DWZ als Rundenturnier. Eine weitere Besonderheit ist, dass der Sieger einer Gruppe das komplette Preisgeld mitnimmt. Immerhin 222,22 und eine Flasche Sekt. Zusammen mit den guten Spielbedingungen und der guten Organisation auf jeden Fall empfehlenswert. Das dachten sich auch 4 Bad Essener und machten sich von Freitag bis Montag jeden Tag auf den Weg nach Bielefeld-Quelle. In der untersten Gruppe 10 spielten Max Jürgenpott und sein Vater Frank Knorr. Für Frank war es das erste Langzeitturnier über mehrere Tage, während Max zumindest bereits die Erfahrung von 2 Jugendturniere aufweisen konnten.

2 Gruppen darüber startete Dominik Ruhs und ich selber (Steffen) versuchte mich in Gruppe 4. Während es auch für Dominik die erste Teilnahme am SoS war, spielte ich bereits zum 8. Mal in Folge mit. Das ich das sogar zufällig wusste, sollte später nochmal bedeutsam werden.

Aber erstmal zum Geschehen am Brett. Das es für alle 4 gut gelaufen sein musste, kann man schon erkennen, wenn man sich die DWZ-Auswertungen aller Gruppen ansieht. Die 4 größten DWZ-Gewinne kamen alle aus Bad Essen. Während Steffen und Dominik beide 63 Pkt gutmachen konnten, schaffte Frank ein Plus von 73 Pkt. Mit Abstand am meisten schaffte aber Max mit 123 Pkt.

Er schaffte es in der 1. Runde im Vater-Sohn Duell in einem taktischen Schlagabtausch die Übersicht zu behalten und gewann. Danach setzte es am Samstag aber 2 Niederlagen, aber mit 2 starken Siegen am Sonntag kam er zurück. Am Montagmorgen hätte er mit einem Sieg noch in den Kampf ums Preisgeld eingreifen können, spielte aber leider etwas zu vorsichtig. Durch den Abschlusssieg standen dann aber 4 Punkte zubuche. Im Vergleich zu dem Turnier eine Woche vorher in Steinhagen eine deutlich gesteigerte Leistung durch ruhiges und konzentriertes Spiel. So ruhig das ich zwischenzeitlich Angst hatte, er würde in einigen Partien auf Zeit verlieren.

Frank erholte sich schnell von der Auftaktniederlage gegen Max und konnte in der 2. Runde mit seinem Sohn nach Punkten gleichziehen. Nach einer Niederlage in Runde 3 und einem gerechten Remis in Runde 4, konnte er danach den bis dahin Führenden(3,5 aus 4) mit einer starken taktischen Partie stoppen. Alle Tricks, die der Gegner auch versuchte, wurden überlegt abgewehrt und am Ende stand der Sieg. Durch weitere 1,5 Punkte am Sonntag kam er ebenfalls auf 4 Punkte und den mit Max geteilten 3. Platz. Besonders hervorzuheben ist hierbei der nie erlöschende Kampfgeist auch in schlechterer Stellung. Dieser brachte den einen oder anderen eigentlich von allen anderen schon abgeschrieben Punkt ein!

Dominik war erst durch die kurz zuvor erfolgte Mannschaftsauswertung eine Gruppe nach oben in Gruppe 8 gerutscht. Am Anfang bekam er es bereits mit den beiden später Erst- und Zweitplatzierten zu tun. Doch Dominik war noch nicht warm. In der ersten Runde patzte er unglücklich in komplizierter Stellung und insbesondere über das Remis in der 2. Runde ärgerte ihn am Ende. Fehlte ihm doch genau dieser halbe Punkt auf diesen Gegner. Ab Runde 3 aber war Dominik voll da und holte noch 4 Punkte aus 5 Runden. Besonders Runde 4 ist hervorzuheben, wo er nach ungenauer Eröffnung eine Qualität opferte und dafür Spiel bekam und später einen Springer mitten in der gegnerischen Stellung platzieren konnte. Eine weitere Ungenauigkeit, die eine Qualität kostete, in der letzten Runde verhinderte zwar ein noch stärkeres Ergebnis, aber auch so kann es sich sehen lassen.

Bleibe noch ich selbst. Ein befreundeter Spieler wies mich nach dem Turnier daraufhin, dass mein Ergebnis in gewissen Maßen etwas großmeisterlich aussah. Mit Weiß alle Partien gewonnen und mit Schwarz alles remisiert. Gut das ich 4 Mal Weiß und nur 3 Mal Schwarz hatte. So souverän wie ein Großmeister war mein Spiel aber doch bei weiten nicht. Insbesondere in Runde 3 stand ich vollkommen auf Verlust und hatte Glück, dass mein Gegner erst zu zaghaft und dann zu unüberlegt spielte. In der darauffolgenden Runde kam es mit Alfons Hagedorn zum Spitzenspiel, das ich gewinnen konnte ( schwarze Springer gehören halt nicht nach h8(weder in dieser Partie noch bei der in Runde6)). Am Ende baute ich in allen Schwarz Partien aber Bauerneinsteller ein, die ein besseres Ergebnis verhinderten. So wurden es 5,5 Punkte und ein geteilter 1. Platz. Auch mit 111,11Euro und einer Flasche Sekt konnte ich aber zufrieden sein. Genau genommen waren es sogar 2 Flaschen, da jeder der Sieger, der die Zusatzfrage wie oft er dabei war noch eine weitere Flasche Kindersekt bekam.